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Landesplenum: Sächsische Piraten für Gauck

Auf dem jüngsten Landesplenum der Piratenpartei Sachsen in Leipzig wurde unter Anderem über die kommende Wahl des Bundespräsidenten diskutiert. Die anwesenden Piraten kamen dabei mehrheitlich zu der Auffassung, dass von den zur Wahl stehenden Kandidaten Joachim Gauck das Amt des Bundespräsidenten am Besten ausüben kann.

Gauck steht für für viele Werte, die den Bürgern der friedlichen Revolution 1989 am Herzen lagen. Sie gingen für ihre Rechte als Bürger, für Freiheit und für Demokratie auf die Straße. Auch Gauck nahm als Pastor an den Demonstrationen teil, ging als Mitglied des neuen Forums in die Politik und ließ sich in die Volkskammer wählen. Dort engagierte er sich vor allem in der Abwicklung des Ministeriums für Staatssicherheit. Später wurde er bekannt als Leiter der “Gauckbehörde” und wirkte an der Aufarbeitung alter Stasiunterlagen mit.
Somit steht Gauck nicht nur für Freiheit und Beteiligung des Bürgers an der Demokratie, sondern auch für Transparenz des Staates. Die Aufstellung Gaucks für das Amt des Bundespräsidenten im Jahre 1999 durch die CSU und auch die aktuelle politische Diskussion zeigen, dass er eine Integrationsfigur für Ost und West ist. Er wird im Gegensatz zu den anderen Kandidaten nicht als das kleinste politische Übel wahrgenommen, sondern als ein echter unabhängiger Kandidat, der die Demokratie im gesamten Land würdig zu vertreten weiß.

Wir appellieren an die Mitglieder der Bundesversammlung, den zehnten Bundespräsidenten nach bestem Wissen und Gewissen und dem höchsten Amt der Bundesrepublik angemessen ohne parteitaktische Spielereien zu wählen. „Möge der Bessere gewinnen“.
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Anmerkung der Redaktion: Der ursprüngliche Beitrag wurde um ein Vor- und Nachwort ergänzt um aufgekommene Missverständnisse auszuräumen.

22 Kommentare zu “Landesplenum: Sächsische Piraten für Gauck

  1. Erbärmlich. Aufrufen, einen Menschen zu wählen, der die Arbeit von Ursula von der Leyen lobt, einen Herrausforderer fürchtet, wenn er sich Schäuble nennt und die Bürger Deutschlands indirekt an der Politikverdrossenheit verantwortlich macht, sowie kein Wort über die soziale Ungerechtigkeit namens Sparpaket verliert, ist einfach nur erbärmlich.

    Thomas

  2. Nach neuesten Erkenntnissen ist dies die erbärmlichste Pressemitteilung die ihr je rausgehauen habt.

    Ich stimme meinem Vorredner Thomas in allen Punkten zu…

    und des weiteren gibt es überhaupt keinen Konsens der Piraten wer ein geeigneter Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten wäre.

    Gauck ist ein Mann der Vergangenheit. Progressivität die uns Piraten nachgesagt wird und wir auch leben, ist keine Charakter Zug Gaucks.

    PM zurücknehmen andernfalls macht ihr uns alle Piraten lächerlich!

  3. Naja, bei „Farbe bekennen“ hat er das Sparpaket schon so irgendwie kritisiert, und ganz persönlich ist er mir von den drei (halt, vier) Kandidaten noch der sympatischste, nur: Die Frage nach dem Sinn und Zweck dieser Jubelarie an dieser Stelle stellst Du berechtigt.

    Und die Tag-Cloud „Bundespräsident, CSU, Datenschutz, Pressemitteilung“ is ja wohl mal ein schlechter Witz.

  4. Erbärmlich.

    Joachim Gauck ist Mitglied der Atlantik-Brücke. Der Verein fördert laut Satzung das Verständnis zwischen Deutschland und anderen Staaten, insbesondere natürlich die USA und Kanada. Derzeitiger Vorsitzender ist der markradikale und neoliberale Friedrich Merz, der mitten in der größten Weltwirtschaftskrise ein Buch herausgegeben hat, mit dem bezeichnenden Titel Mehr Kapitalismus wagen. Auf der Webseite des Vereins ist an erster Stelle ein Grußwort von George W. Bush hinterlegt, als Ehrenvorsitzender wird Dr. Walther Leisler Kiep ausgegeben. Im Vorstand sind Namen wie Prof. Dr. Michael Hüther, Roland Berger, Eckart von Klaeden oder Guido Westerwelle (Mitgliedschaft ruht während seiner Tätigkeit als Außenminister) zu finden. Aus dieser Mitte möchte ich keinen Bundespräsidenten sehen.

    Ferner ist Joachim Gauck Mitglied der Deutschen Nationalstiftung. Die Stiftung hat unter anderem 10 Thesen veröffentlicht, wie unser Land umgebaut werden soll. […]
    Hier sind klare Überschneidungen und ideologische Gemeinsamkeiten mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zu erkennen. Die Ziele beider Organisationen sind offensichtlich: Der Sozialstaat soll noch weiter abgebaut werden, der Wettbewerb, die Wirtschaft soll eine übergeordnete Rolle bekommen, ein Hire-and-Fire-System installiert werden. In Verbindung mit der Atlantik-Brücke kann man wohl davon sprechen, von den USA lernen, heißt siegen lernen. Ich denke, es muss nicht erklärt werden, wie es um den Sozialstaat in den USA bestellt ist.“

    „Die FDP, der Axel-Springer-Konzern und wie sie alle heißen, sie wissen schon, warum sie Joachim Gauck zujubeln. Das Netz scheint es entweder nicht zu wissen, oder es ist zum großen Teil unsozial, steht auf ideologischer Seite von FDP, INSM & Co. Wie auch immer – ich lasse mich jedenfalls nicht vergauckeln.“

    http://www.fixmbr.de/ich-lass-mich-nicht-vergauckeln/

  5. > Später wurde er bekannt als Leiter der “Gauckbehörde” und wirkte an
    > der Aufarbeitung alter Stasiunterlagen mit.

    Und das LÜC-KEN-LOS! Also, fast. Halt bis auf ein paar Akten von befreundeten CDU’lern usw.

    Ich stimme Thomas zu: Erbärmlich!

  6. genau Thomas!!!

  7. Was ist die Alternative?
    Wulff?
    Keinen Wählen wird nicht passieren.
    ——————
    Der Bundespräsident repräsentiert den deutschen Staat keine politischen Inhalte.

  8. es steht die Frage, entscheiden sich die Piraten für Störtebeker oder für Karibik-Piraten? Gauck wie auch Wulff werden durch ihre politische Haltung niemals Piratenschiffe glutheißen, wenn sie Luxusschiffe oder Industrie Pötte queren. Die Pressestimme müsste demnach offenbaren, beide als Presidenten schaffen eigentlich die Voraussetzungen, die Bedingungen, dass Störtebeker Piraten erforderlich werden. Wer Gauck gut heißt wird vergauckelt und taugt nur als Statist für Showkämpfe.

  9. @der andere Thomas: Eine ernsthafte Alternative? Martin Sonneborn, Georg Schramm …

    • Martin Sonneborn? Chef der Titanic Zeitung? Daran ist nichts ernsthaftes.

      Ich finde das Gauck seine Fehler hat, er aber von den aufgestellten Kandidaten der Beste ist.

  10. Was ist die Alternative? Die Linken-Kandidatin, oder grundsätzlich dagegen stellen, oder z.B. Kirchhof aufstellen. Ihr seid eine Partei, dammit. Wieso mit dem schlimmsten Kandidat gehen, nur weil die Medien das so wollen?
    Dann wirklich lieber Wulff.

    „Der Bundespräsident repräsentiert den deutschen Staat keine politischen Inhalte.“
    Achja?

    http://www.xtranews.de/2010/06/12/gauck-gegen-primat-der-politik-ueber-die-wirtschaft/

    Joachim Gauck: „Wer aus dieser Krise die Schlussfolgerung zieht, dass die Wirtschaft eine Art strenger Zähmung braucht, dem widerspreche ich.“

    Gauck kritisierte, die Debatte über die soziale Spaltung der Gesellschaft in Deutschland habe „populistische, mitunter sogar demagogische Züge angenommen“. Insbesondere wandte er sich gegen die Behauptung, Hartz IV sei „Armut per Gesetz“.

  11. Gauck ist der beste Aufgestellte Kanidat. Möglicherweise. Aber jedes Mitglied der Bundesversammlung hat die möglichkeit einen Kandidaten aufzustellen. Warum sollte unser Standpunkt nicht sein, das wir den Mitgliedern empfehlen, den Kanidaten nach ihrem Gewissen zu wählen, und sich nicht einer Parteidoktrin unterzuordnen. Und wenn keiner der Kanidaten auch nach „reiflicher Prüfung“ ihrem Gewissen entspricht, so sollen sie halt ihre Konsequenzen daraus ziehen. Das wäre meiner Meinung nach ein Standpunkt, den vermutlich jeder aus der Partei vertritt.

  12. Stefan Scholl

    Geht’s noch? Hallo?? Jetzt muss es mir wieder peinlich sein meine Parteizugehörigkeit offen zuzugeben.

    Infos zu Gauck:
    http://blog.fefe.de/?ts=b2f04f8d

    http://www.fixmbr.de/ich-lass-mich-nicht-vergauckeln/

  13. Sonneborn halte ich, bei allem Respekt für den genialen Mann, nicht für einen guten Kandidaten. Er ist nicht besonders gut darin, frei aufzutreten und kann nicht ernsthaft bleiben.

    Georg Schramm hingegen wäre perfekt, empfehle euch die letzte Folge der Anstalt.

  14. @Michael: ja er mag Marktliberal sein. Linke wie Du werden uns nie voran bringen.

  15. Auch hier für alle die Ihre Meinung im Artikel vertreten sehen wollen
    http://piratenpad.de/LHKX9bEl17
    Schreibt mit äußert euch.

  16. @Markus: Schade, dass du dich nicht ausreichend informierst um zu verstehen, was genau nicht funktioniert hat, und dass der neoliberale Ansatz rein von Ausbeutung lebt.

  17. infokrieger31

    @Stefan Scholl Du bist Dir hoffentlich im Klaren, dass Deine Verweise auf einen Verschwörungstheorien-Blog und auf einen Blog verweist, der für seine Flames und Hetze bekannt und beliebt ist.

  18. Stefan Scholl

    @infokrieger31: Die Seiten haben weiterführende Quellen angegeben.

    Und wenn es Mal nicht gegen Aaron geht ist F!XMBR plötzlich nicht mehr gut genug?

  19. infokrieger31

    @Stefan Scholl Ich kenne die weiterführenden Links, nur sind diese falsch aufbereitet. Wenn man diese nachrecherchiert, kommt man zum Pro Gauck ! Also bei Recherche, über das, was wirklich in den Quellen genannt wird, lässt eher Zweifel an allen anderen Alternativen zu. Und dies ist die fehlende journalistische Kompetenz der zwei genannten Blogs. Schau einfach die originalen Quellen nach. http://www.gidf.de
    Ich glaube auch nicht, das Gauck unser perfekter Mann ist, aber er ist die beste Wahl bei allen Alternativen! Und die v.d.Leyen wäre ein Totalkollaps! Auch kann die Linke Alternative nicht überzeugen. Das wäre auch ein Armutszeugnis. Daher bin ich als Pirat für Gauck.

  20. Witzigerweise sieht man an dieser kurzen Diskussion, dass es über die Kandidaten der Bundespräsidentenwahl keinen Konsens innerhalb der Piraten gibt. Genau deswegen sollte diese Jubelperse-Pressemitteilung sofort zurück genommen werden.

    Damals, zur Bundestagswahl haben wir auch nicht gesagt „Wählt den, wählt jenen nicht.“ Wir haben gesagt: Wählt, was ihr für richtig haltet. Und das, was eure Mitteilung sagt, ist „Wählt, was ihr wollt, aber wir sind traurige Piraten, wenn ihr euch nicht für Gauck entscheidet.“

    Thomas (ehemaliger Pirat)

  21. So, nu sieht die Welt hier wieder freundlicher aus. Warum eigentlich nicht gleich so?

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