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Was uns #Servergate gezeigt hat

Am gestrigen Tag waren viele Dienste der Piratenpartei mehrere Stunden nicht erreichbar. Beim Landesverband Sachsen handelte es sich bei den betroffenen Diensten um die Mailingliste der sächsischen Piraten, die Piratenpads zum gemeinsamen Entwurf von Texten, sowie das Wiki für den Zugriff auf interne Dokumente.

Der Grund dafür war ein Durchsuchungsbeschluss, beantragt durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt aufgrund eines Rechtshilfeersuchens aus Frankreich, da angeblich im April ein Piratenpad dazu benutzt wurde, eine Cyber-Attacke gegen ein französisches Kernkraftwerk zu koordinieren.

Andreas Romeyke, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen zum Vorfall:

Der Vorfall vom Freitag, wo die Staatsanwaltschaft Darmstadt im Amtshilfeverfahren für französische Behörden eine Beschlagnahmung der beinah gesamten Infrastruktur einer politischen Partei veranlasste, war bisher beispielslos. Im günstigsten Fall müssen wir als Piraten erkennen, daß Politik und deutsche Behörden es sich einfach nicht vorstellen können, daß die Grundlagen einer modernen Partei in der Nutzung von Internetbasierten Kommunikationsdiensten liegen. Im schlimmsten Fall müssen wir davon ausgehen, daß eine Beeinträchtigung der Tätigkeit der sechstgrößten Partei in Deutschland zwei Tage vor der Wahl in Bremen billigend in Kauf genommen wurde. Ich möchte an der Stelle all den Piraten danken, die in der Bundes-IT, im Presseteam und im Bundesvorstand den unglaublichen Vorgang begleitet und bewertet haben.

Im folgenden Video sehen sie den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Piratenpartei mit einer Stellungnahme:

Die PIRATEN Sachsen können daraus folgende Lehren ziehen:

– Erstellung Notfall- und Reaktionsplan für Vorstand und IT
– Einsatz starker Kryptographie für vertrauliche Dokumente
– Stärkere Vernetzung untereinander
– Aufklärung und Sensibilisierung der Medien und Exekutive bezüglich Artikel 21 des Grundgesetzes.

2 Kommentare zu “Was uns #Servergate gezeigt hat

  1. Wie wäre es, die Server zu dezentralisieren, damit nicht bei einer Durchsuchung alles weg ist?
    Die Konsolidierung aka Zentralisierung war ja vor allem eine Datenschutz und Kostenfrage. Der LV Hessen hat z.B. immer noch eine eigene HessenIT und wir können durchaus sagen, sowas lohnt sich 😉

  2. Klarstellung und Warnung von Anonymous zu Servergate:
    http://pastehtml.com/view/auh7fmgc9.html

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