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Der PIRATEN Sachsen-Adventskalender – 22. Türchen: Klimanotstand

Demo für den Klimanotstand vor dem Rathaus Dresden
Demo für den Klimanotstand vor dem Rathaus Dresden

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – die Weihnachtszeit ist da. Adventskalender mit Schokolade, Gummibärchen, Schönheitsprodukten oder gar Sexspielzeug bekommt man mittlerweile überall. Aber einen politischen Adventskalender gibt es nur bei uns! Jeden Tag machen wir ein Türchen auf und blicken auf das Jahr 2019 in all seiner politischen Vielfalt zurück: Polizeigesetz, SaveYourInternet, CSD und vieles mehr erwarten euch. Nicht zu jedem Tag wird es einen umfangreichen Blogbeitrag wie diesen hier geben, aber für alle anderen Türchen könnt ihr uns einfach auf unseren Social Media Kanälen auf Twitter, Facebook oder Instagram folgen.

Am 10. November rief der Bundesparteitag der PIRATEN den Klimanotstand aus, am 23. November schloss sich der Landesparteitag der PIRATEN Sachsen dem an. Wir setzten hiermit ein Zeichen, dass der Klimawandel, seine Folgen und vor allem die Bekämpfung seiner Ursachen für unser politisches Denken und Handeln höchste Priorität hat. Der nachhaltige Umgang mit unserem Planeten soll und muss auf allen Ebenen der Politik – von internationalen Verhandlungen bis hin zur Kommunalarbeit – an vorderster Stelle stehen. Es gilt heute mehr denn je, gemeinsam eine lebenswerte Zukunft für uns und alle uns nachfolgenden Generationen zu ermöglichen.

Klimawandel-Skeptiker·innen sprechen vor allem in den sozialen Medien von einer Hysterie, von Panikmache, und widersprechen dem wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel.

Hierzu möchten wir eine kleine Anekdote präsentieren, die zum Schmunzeln einladen könnte, wenn sie nicht so traurig wäre:
Die 33. Ausgabe der Zeitschrift Der Spiegel aus dem Jahr 1986 trug die Schlagzeile „Die Klima-Katastrophe – Ozon-Loch, Pol-Schmelze, Treibhaus-Effekt: Forscher [sic!] warnen“. Im Leitartikel berichtete Der Spiegel über die Prognosen diverser Klima- und Umweltforscher, welche folgende Ereignisse vorhersagten: Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlenstoffdioxid und anderen Treibhausgasen, globaler Temperaturanstieg, weltweite Wetter-Extreme. Auch die Ursache dessen wird explizit wiedergegeben, nämlich die Abholzung der (Regen-)Wälder sowie der immense Ausstoß von Treibhausgasen durch den Menschen, speziell seit Beginn der industriellen Revolution.

Bereits hier wird der wissenschaftliche Konsens dazu umrissen. Mehrere Maßnahmen seien laut Spiegel von Forscher·innen und Verbänden damals vorgeschlagen worden, so zum Beispiel eine kontinuierliche Senkung der weltweiten Emissionsrate von Treibhausgasen, die Wiederaufforstung der tropischen und subtropischen Regenwälder oder das künstliche Bewässern von Dürregebieten zum Aufbau neuer Ökosysteme. Allerdings wird auch Ozon-Forscher und späterer Nobelpreisträger F. S. Rowland mit einer düsteren Prognose zitiert, „daß es für eine rettende Umkehr zu spät sei.“ Und weiter: „Was nützt eine Wissenschaft, […] die hinlänglich zuverlässige Vorhersagen machen kann, wenn alle nur herumstehen und warten, dass die Prognosen auch eintreffen?‘“

Die Veröffentlichung dieses Artikels liegt über 30 Jahre zurück, und Der Spiegel war nur eine von vielen Stimmen in den Medien, die über solche Studien berichteten. Damals hörte man von vielen Wissenschaftler·innen, Politiker·innen und Aktivist·innen, es sei 5 vor 12. Da stellt sich doch die Frage: Welche Zeit zeigt die Klima-Uhr heute im Jahr 2019? Wer diese ehrlich beantwortet, kennt die Begründung für den Ausruf des Klimanotstands.

Dresden hatte dieses Jahr die Chance, als erste Stadt Deutschlands den Klimawandel als menschengemacht anzuerkennen und auf kommunaler Ebene entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ein entsprechender Antrag auf Initiative von Die Partei, Bündnis Freie Bürger und Piraten zum Klimanotstand scheiterte allerdings an einer knappen Mehrheit im Stadtrat und befindet sich momentan zur weiteren Debatte in entsprechenden Ausschüssen. Wir bleiben jedenfalls weiter dran.

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