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Bei Kindesmisshandlung eingeschritten – Leipziger Stadtrat Gabelmann von Täter angegriffen

Das Bild zeigt eine leere Schaukel vor einem Spielplatz
Bild von LaterJay Photography auf Pixabay

Beim Versuch, eine schwere Kindesmisshandlung zu unterbinden, ist am gestrigen Freitag Stadtrat Ute Elisabeth Gabelmann (Piratenpartei) auf offener Straße von Mitgliedern einer Familie angegriffen worden. Gabelmann hatte beobachtet, wie ein Vater seinen etwa fünfjährigen Sohn an einem Arm mehrere Meter über das Kopfsteinpflaster schleifte und ihn anschließend mit voller Kraft mit dem Gesicht auf das Pflaster warf.

Gabelmann beschreibt:
„Die Szene war unglaublich! Ein schreiender, schimpfender Vater, der seinen vor Schmerzen wimmernden Sohn hinter sich her zerrt. Dahinter der Rest der Familie, der hier nicht eingreift, sondern im Gegenteil sich auch noch gegen ein Eingreifen aktiv wehrt. Gewalt, vor allem gegen Kinder, ist in jeder Kultur zu verurteilen und muss immer wieder entsprechend thematisiert werden.“

Gabelmann, die Mitglied im Jugendhilfeausschuss ist, schritt unmittelbar ein, konfrontierte den Vater und informierte telefonisch die Polizei. Daraufhin wurde sie sowohl von ihm als auch von einem jüngeren weiblichen Mitglied der Familie bespuckt und angegriffen. Ihr aufgrund einer Verletzung vorübergehend benötigter Gehstock wurde ihr dabei aus der Hand gerissen, um sie damit zu schlagen. In dem Versuch, sie am Herbeirufen der Polizei zu hindern, wurde ihr gewaltsam ihre Handtasche mit allen persönlichen Dokumenten und dienstlichen Notizen darin entrissen. Gabelmann erlitt Platzwunden, Prellungen und Hämatome; an den persönlichen Gegenständen entstand Sachschaden.

Gabelmann abschließend:
„Ich bin sehr dankbar, dass die Polizei extrem schnell vor Ort war – ebenso wie der Rettungsdienst, welcher zur Beweissicherung gerufen wurde. Ich möchte mich bei den Beamten und den Rettungssanitätern bedanken, ebenso wie bei den Zeugen, die mich versorgten und sich sofort für Aussagen zur Verfügung gestellt haben. Es ist sehr wichtig, dass wir, wenn wir Kindesmisshandlung beobachten, sofort einschreiten und es nicht an Zivilcourage mangeln lassen. Diese Kinder haben in ihrer Familie häufig niemanden, der sich für ihre Belange einsetzt. Sie sind darauf angewiesen, dass wir nicht wegsehen.“

Von dem Vorfall existiert Videomaterial, was derzeit zum Zwecke der Strafverfolgung entsprechend ausgewertet wird.