Die Sommerferien im Freistaat gehen dem Ende entgegen. Traditionell werden am letzten Samstag vor Ende der Ferien Tausende junger Menschen feierlich in den Schulbetrieb eingeführt. Doch was erwartet unsere Jüngsten?
Sachsen wähnt sich immer wieder an der Spitze der schulischen Bildung in der Republik. Bei PISA-Studien schneidet der Freistaat immer wieder überdurchschnittlich gut ab. Doch was wie eine gute Perspektive für die Schulneulinge klingt, vernachlässigt vollkommen die Schattenseiten der scheinbaren Bildungshochburg Sachsen.
Schulabbrecher und Schulausfall
„Jeder zwölfte Schüler verlässt unsere Schulen ohne Abschluss . Damit sind wir bundesweit viel schlechter als der Durchschnitt. Kein Wunder, denn immerhin fällt ja jede zehnte Schulstunde aus. Einige Fächer sind an manchen Schulen so gut wie gar nicht besetzt.“, erklärt Michael Bauschke, Landesvorsitzender der Piratenpartei Sachsen. „Dabei hat sich die Situation scheinbar schon verbessert. Vor wenigen Jahren ging noch jeder zehnte Absolvent ohne Abschluss von der Schule.“
„Das Problem ist hausgemacht. Neben der schlechten Bezahlung der Lehrer im Freistaat fehlt es einfach an einer sinnvollen Personalplanung. So werden z.B. Lehrerinnen, die in Mutterschutz und Elternzeit gehen, trotz vorheriger Ankündigung nicht geplant ersetzt. Die alljährliche Entlassung vieler Vertretungslehrer in den Sommerferien macht die Planbarkeit für die Schulen ebenfalls nicht besser“, so Bauschke weiter.
Digitialisierung der Schule
Auch ein zeitgemäßer Unterricht findet an den meisten sächsischen Schulen noch lange nicht statt. Mit einem ‚großen‘ Vorzeigeprojekt wollte die sächische Regierung die Digitalisierung der Schulen vorantreiben. Ein aktueller Stand ist nicht zu finden. Im März letzten Jahres hatte die Landesregierung ein Pilotprojekt unter dem Namen ‚Klassenzimmer der Zukunft‘ mit der Einführung von Tablets in Schulen angekündigt.
„Im Jahr 2015 die Einführung von Tablets als ‚Zukunft‘ zu bezeichnen, kann auch nur der CDU einfallen.“, spottet Bauschke. „Eine Einführung ist schon deswegen überfällig, weil Schüler immer noch vollkommen überteuerte Grafiktaschenrechner kaufen müssen, die auf Tablets als kostenlose Software zur Verfügung steht. Es bleibt aber leider zu vermuten, dass auch in den nächsten Jahren jeder junge Mensch auch weiterhin kiloweise Bücher auf dem Rücken mit sich herumtragen muss. Die Landesregierung scheint hier nur an einem Interesse zu haben: Positiver Presse.
Piratenpartei sieht lange Liste an Problemen
Doch auch fernab von Schulbüchern, Schulabbruch und Stundenausfall läuft lange nicht alles zum Wohle der Lernenden ab.
„Die Liste liese sich scheinbar endlos weiterführen.“, so Bauschke. „Unsanierte Schulen, lange Fahrtwege und hohe Beförderungskosten für den Weg zur Schule oder verkrustete und wenig zeitgemäße Lehrpläne. Die sächsische Landesregierung muss endlich aufhören sich auf den scheinbar positiven Ergebnissen einiger weniger Studien auszuruhen und anfangen sich mit den Problemen der Menschen in den Bildungseinrichtungen zu befassen. Im Wahlprogramm der Piratenpartei finden sich sehr viele gute Ansätze dazu. Die Probleme ernst zu nehmen wäre wenigstens ein Anfang.“
Die Piratenpartei Sachsen wünscht allen Menschen zur heutigen Einschulung alles Gute. Liebe Eltern, bitte denken Sie nicht nur heute an Ihre Jüngsten, sondern auch noch zur nächsten Landtagswahl im Jahr 2019 – zum Wohle Ihrer Kinder.
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