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Alle Wälder bleiben – Solidarität mit HeiBo

Bild des Heidebogens in Ottendorf-Okrilla im Winter
Heidebogen Ottendorf-Okrilla | CC BY Tigo Stolzenberger

Nach Lützerath und dem Fechenheimer Wald soll nun auch der Heidebogen in Ottendorf-Okrilla der Wirtschaft zum Opfer fallen. Die Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH & Co. KG plant, eine Fläche von über 100 Hektar für eine riesige Kiesgrube zu roden. Die Stelle des Kiesabbaus befindet sich inmitten einer für die Grundwasserversorgung äußerst wichtigen Waldlandschaft. Auch, wenn die nahegelegenen Moore nicht direkt von der Rodung betroffen sind, wird durch den Prozess der natürliche Wasserkreislauf im Ökosystem gestört. Die durch den Abbau entstandene Kiesgrube soll anschließend mit Bauschutt gefüllt werden, welcher unzählige Fremd- und Schadstoffe enthält, die zusätzlich in die Moore eindringen.

Genau diese Ansicht teilten ca. 250 Menschen, die sich der Solidaritäts-Demonstration am 14. Januar für Lützerath, Heibo, Fecher und alle besetzten Gebiete anschlossen. Diese Demo eröffnete Tigo Stolzenberger, Vorstandsmitglied der Neustadtpiraten, mit folgenden Worten:

„Wir sind ein Teil der Natur und es gehört zu unserer grundlegenden Verantwortung, diese zu schützen. Es gehört zur Verantwortung der Menschheit, die erneuerbaren Energien zügig auszubauen und aus Kohle und Atomkraft auszusteigen. Es gehört zur Verantwortung der Politik, den Widerstand der Demonstrierenden wahrzunehmen, diesen nicht mehr zu kriminalisieren und JETZT zu handeln! Der Klimawandel wartet nicht und macht auch keine Pausen. JETZT ist der Punkt zum Handeln! Klimaschutz und 1,5 Grad Ziel heißen: Lützerath bleibt, Fecher bleibt, Heibo bleibt und Solidarität mit allen besetzten Gebieten!“

Lützerath wurde inzwischen leider brutal und rücksichtslos unter Verwendung von Schlagstöcken, Pfefferspray und Wasserwerfern geräumt. Hunderte Demonstrierende sind bei der Räumung verletzt worden, einige davon sogar schwer. Die Polizei hat den Demosanitäter:innen und Journalist:innen die Arbeit scheinbar absichtlich erschwert oder gar unmöglich gemacht, da Zugänge zu Einsatzgebieten verwehrt wurden. Zu der Polizeigewalt bei den Einsätzen kam von der Bundesregierung bisher kein Wort. Auch im Fecher hat Tag X mit der Räumung am 18. Januar begonnen. Die geplante Räumung im HeiBo ist leider eher eine Frage des „wann“, als des „ob“. Jeden Tag könnte es so weit sein.

„Klimaschutz ist kein Verbrechen und es ist an der Zeit, die Ziele, die wir uns als Menschheit selbst gegeben haben, konsequent umzusetzen. Die gewaltsame Räumung des Heibos muss gestoppt werden! Wenn nicht durch die Politik, dann durch uns alle gemeinsam“, so Stolzenberger abschließend.