Aktionen Landesverband

Sächsische Bildungspolitik mitgestalten!

Liebe bildungsinteressierte Piraten,

am Samstag in einer Woche, den 14. April, findet das dritte Bildungsplenum des LV Sachsen in Dresden statt. Ab 10:00 Uhr bis voraussichtlich 18:00 Uhr werden wir im Stadtteilhaus Neustadt (Prießnitzstraße 18, 01199 Dresden, Raum Anton ), über grundsätzliche Leitlinien und konkrete Forderungen der sächsischen Piratenpartei in Sachen Bildungspolitik sprechen.

Wir laden alle Teilnehmer herzlich dazu ein, Vorträge oder Textvorlagen mitzubringen – und diese, wenn möglich, aus Gründen der Planbarkeit bis zum Vorabend des 13. April an vorstand@piraten-dresden.de zu senden.

Für all diejenigen, die nicht persönlich am Plenum teilnehmen können versuchen wir einen Live-Stream ins Internet zu organisieren. Ob uns das gelingt, erfahrt ihr kurzfristig auf unserer Website bzw. über Twitter.

Bis nächste Woche,
Daniel und Floh,
KV Dresden

15 Kommentare zu “Sächsische Bildungspolitik mitgestalten!

  1. Jens Uhlemann

    Liebe Piraten!
    Für Euer Bildungsplenum wünsche ich Euch viel Erfolg! Im Freistaat, immerhin, angeblich Pisa-Land Nummer 1 fehlen massenhaft Lehrer, gerade an Grundschulen, andererseits gehen ausgebildete Gymnasiallehrer im Supermarkt Regale einräumen.
    Warum? Wird wiedermal an der falschen Stelle gespart, oder gibt es arbeitsrechtliche (gewerkschaftlich) Hindernisse? Will man die nächste Rund Schulschließungen begründen?
    Vielleich könnt Ihr Euch mal umtun.
    Viele Grüße
    Jens

  2. Stefan Rößner

    Liebe Piraten!
    Nehmt als Ideen eine Unterrichtsgarantie und Gymnasium ab der 6. Klasse auf.
    Die Idee Unterrichtsgarantie stammt zwar von der Hessen-CDU aus den 90ern, gute Ideen aufnehmen ist aber keine Schande. Eltern/Schüler haben die Garantie, dass jede laut Lehrplan geplante Stunde auch stattfindet. Jeder Schuldirektor hat einen Geldfond, auf den er ohne Rückfragen zurückgreifen kann. Vor Ort werden Kontakte zu pensionierten Lehrern, Halbtags-Kräften oder Studenten geknüpft. Fällt ein Lehrer aus, wird die Bildungsagentur vom Problem informiert (die Mühlen mahlen aber langsam), der Direktor aktiviert aber seine Vor-Ort-Kontakte. So findet der Vertretungsunterricht sofort und fachbezogen statt. Was nützen tolle Schulneubauten, wenn der Unterricht dann nicht stattfindet? Nach der mir bekannten Statistik fällt in 10 Schuljahren 1 Schuljahr Unterricht aus. Demnach müsste der Geldfond jeder Schule 10% vom jeweiligen Jahresschulhaushalt betragen. Bildung ist kein Gebiet zum Sparen.

    Mit diesen Ideen lässt es sich prima in den nächsten Wahlkampf ziehen. Viele Eltern und Schulkinder warten darauf. Macht was draus – und treibt die restlichen Parteien vor Euch her!!!
    Viele Grüße
    Stefan

  3. Hallo Stefan,

    die Idee mit der Unterrichtsgarantie ist an sich gut, allerdings stelle ich (aus der Perspektive der Unterrichtenden) mir die Frage nach der praktischen Umsetzbarkeit. Wenn eine Lehrer_in krank wird und morgens in der Schule anruft um Bescheid zu sagen, dass sie nicht kommen kann, dann kann zumindest an diesem und vermutlich auch am nächsten und übernächsten Tag ihr Unterricht nicht einfach ersetzt werden, weil es Vorbereitungszeit für die Stunden braucht. Außerdem wäre eine Absprache zum Stand des Stoffes zwischen der planmäßigen Lehrkraft und der Ersatzlehrer_in für eine sinnvollen Unterrichtsersatz, der mehr als Beschäftigungstherapie ist, nötig, was nicht immer möglich ist.
    Die hauptsächliche Frage, die ich mir aber stelle ist: wer soll das machen? Ja, ehemalige Lehrer_innen im Ruhestand kann ich mir vorstellen, wenn sie sich dazu freiwillig melden (was man nicht voraussetzen darf). Studenten halte ich nicht für sinnvoll, weil sie 1. vollzeit studieren und 2. länger für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde benötigen (besonders wenn sie sich erstmal in den aktuellen Stoff einlesen müssen). Schwierig fände ich es auch, wenn für solchen Ersatzunterricht Leute eingesetzt werden würde, die von dem damit verdienten Geld leben müssen und dann wie Leiharbeiter von Schule zu Schule geschickt werden und nie irgendwo Fuß fassen können.

    Aus pädagogischer Sicht zweifle ich auch die Sinnhaftigkeit von Unterrichtsvertretungen grundsätzlich an. Ich selbst habe mal 6 Wochen den Unterricht für eine Kollegin vertreten (in Religion, also einem Fach mit praktisch nur einer Wochenstunde). In dieser Zeit war es mir natürlich nicht möglich, alle Schüler_innen mit Namen zu kennen, geschweige denn mich auf die Klassen als ganze und ihre Bedürfnisse sowie Leistungsfähigkeit einzustellen. Notengebung war in der kurzen Zeit nur in Ausnahmen möglich, was in einem solchen Fach ein echtes Problem für die Endnote ist.

    Also wie gesagt, die Idee an sich ist gut, aber da muss noch genauer drüber nachgedacht werden. Vielleicht hast du ja noch konkretere Ideen dazu? 🙂

  4. Stefan Rößner

    Hallo occcu!
    Natürlich gibt es viele Aspekte dafür und dagegen. Deine Bedenken kann ich verstehen. Eine Vertretung wird den planmäßigen Unterricht nicht gleichwertig ersetzen können. Aber er findet wenigstens überhaupt statt und ist ein Gewinn für die Schüler. Übrigens, ein schlechter Unterricht kann auch jederzeit von überarbeiteten ausgebildeten Kollegen abgeliefert werden.
    Fakt ist, dass die derzeitige Situation oft zum Ausfall führt. Praktische Erfahrung in der Umsetzung hat es in dem jahrelangen „Feldversuch“ in Hessen gegeben. Meine Schwester als betroffene Lehrerin dort hat es stets als positiv beschrieben. Schule muss für Schüler (und Eltern) als verlässliche Säule stattfinden.
    Wir diskutieren über die Einhaltung der Gesetze zum Lehrplan und der Schulpflicht. Man könnte sie auch einklagen – wie denn dann weiter?
    Viele Grüße!
    Stefan

  5. Marieluise

    Hallo Diskussionsteilnehmer,

    ich habe mit Interesse, aber auch Unverständnis die Beiträge gelesen. Froh bin ich darüber, dass überhaupt über den „Bildungsnotstand“ – ja es gibt ihn auch in Sachsen- diskutiert wird.
    Ich denke aber, dass die vorgeschlagenen Wege nur Übergangslösungen sein können.
    Wichtiger ist für mich die Frage, was soll Schule leisten können und was nicht? Sind wir damit, was Schule unter den gegebenen Bedingungen zu leisten vermag, einverstanden/zufrieden? Wenn nicht, dann denke ich, ist es notwendig darüber zu reden, was Schule braucht, um die an sie gestellten Anforderungen auf lange Zeit erfüllen zu können.

    Marhat

  6. Raik Lorenz

    Liebe Piraten!
    Ich kann nicht glauben, dass ich gerade wach bin. x( Ich hadere noch mit der Entscheidung über meinen Tagesablauf, fürchte aber, dass ich mich für feststehende Verpflichtungen entscheide und in Dresden diesmal leider nicht dabei bin.
    @Stefan & @occcu: Ich halte eine wie auch immer geartete „Unterrichtsgarantie“ für Augenwischerei auf hohem Niveau. Ein Datenpunkt um dies zu untermauern:
    „78 % der Schüler sind der Meinung, dass Uplus-Kräfte nicht akzeptiert werden“ https://de.wikipedia.org/wiki/Unterrichtsgarantie
    Forderungen, das Stattfinden von Unterrichtsstunden zu garantieren, zielen i.d.R. auf das Unverständnis von Handwerkern und vergleichbaren „kleinen Leuten“ und sollen vor allem der Perspektive von Eltern entgegenkommen, die sich über Unterrichtsausfall wundern und teilweise mit Stammtischparolen argumentieren à la „Bei uns in der Firma täts des net geben, däs da irschendeiner einfech net kimmt und dann nit nacharbeitet“ (grober Hessisch-Versuch, ich bitte um Nachsicht) – Arbeit AM SCHÜLER ist etwas, das nicht mit anderen Berufsfeldern vergleichbar ist, dennoch hat die Hessen-CDU es geschafft, ihr diesen populistischen und überhöhten Anspruch (Garantie) überzustülpen.
    Garantien stellt man in der freien Wirtschaft aus. Ich finde, die Piraten sollten sich hüten, derartige neoliberale Ansätze aufzugreifen, insbesondere wenn sie von der Hessen-CDU kommen, einer Organisation, die insbesondere (aber nicht nur) durch ihr (rechts-)populistisches Personal hinreichend berüchtigt ist: Mit solchen Konzepten schießt man Bildung sturmreif für Privatisierungsvorhaben.
    Und ich finde, ein derartiger Ausverkauf von (qualitativ intakter, aber eben übel unterfinanzierter) Bildungsinfrastruktur ist DAS LETZTE das Sachsen momentan braucht!
    Aus meiner Erfahrung in diversen Gremien und Organen der Universität Leipzig finde ich, dass ein (!) Kern des Übels in den Verhältnissen der drei Ministerien SMK, SMWK und SMF (Finanzen) zueinander liegt. Seit wann ist das SMF denn weisungsberechtigt gegenüber den anderen beiden? Seit es in Sachsen Schwarz-Gelb gibt. Was hat sich seitdem verändert? Es wurde NOCH MEHR eingespart als in der vorigen GroKo. Kontext: In Sachsen-Anhalt unterstehen Entscheidungen über Bildungsinvestitionen bereits deren Finanzministerium – die einzige Disziplin an den Hochschulen, die das freute war die BWL.
    Denkt mal drüber nach…
    (Noch besser: Redet heute darüber, wenn es zur Tagesordnung passt! 😉 )

    Beste Grüße

  7. Hallo Piraten.
    Wir brauchen ein Deutschland weites einheitliches Schulsystem ! Das was wir jetzt haben ist ganz großer Mist.

  8. Breitbarth Thomas

    KOSTENFREIE BILDUNG BIS 28
    Grundsätzlich ist es wichtig, dass Bildung „100%“ Kostenfrei werden muss. Ich rede auch von schulischen Hilfsmitteln, einem Frühstück, Mittagsessen und Hortbetreuung. Dies wär ein sehr wichtiges Ziel. Egal ob Lehrer mal krank sind und kein kurzfristiger Ersatz zu finden ist. Chancengleichheit für alle. Denn gute Bildung ist die Basis und eine große Chance für eine bessere Zukunft unseres Landes.

    Die Bezahlung und Unterstützung der Lehrer ist dabei ein nächstes wichtiges Thema.

    LG Tom

  9. Thorsten Schulte

    Hallo liebe Piraten. Habt ihr nicht Lust mal Jörg Buschbeck zum Thema Geldsystem einzuladen?

    Hier seine Webseite:

    http://www.global-change-2009.com/blog/sparen-ist-doch-immer-gut-oder-nicht/2012/04/

  10. Hagen Soltau

    Meine Beobachtung des jetzigen sozialen Zustandes in Deutschland: Die, die wenig haben werden gegen die gehetzt die gar nichts haben -und- es bleibt alles irgendwie gleich, nur noch schlechter und noch komplizierter.
    Hier setzt das bedingungslose Grundeinkommen an:

    (1) Artikel 1 Grundgesetz kann endlich real umgesetzt werden. Menschenwürde muss man sich nicht erst “erarbeiten”.
    (2) Wegfall der langsam explodierenden Bürokratieatombombe im Sozialen Bereich. “Einzelfallgerechtigkeit” bekommt endlich die korrekte, unbürokratische Bedeutung.
    (3) Vorteil des Begriffs “Bedingungsloses Grundeinkommen”: Es lässt sich nicht als Phrase abschwächen oder umdeuten. Bedingungslos bleibt Bedingungslos. “Verhaltensunabhängig” wäre auch ein denkbarer Begriff.
    (4) Abbau der Steuerbürokratie durch Modell Konsumsteuer. Grundsatz: Steuern müssen nicht erhöht werden, Steuern müssen gezahlt werden. Wegfall von Steuerausnahmen und Subventionen.
    (5) Wegfall der Hartz IV Problematik (immer mehr Arbeitslose durch immer mehr Maschinenarbeit). Keine Unterschwellige Diskriminierung von “Arbeitslosen” mehr (besserer Begriff: “Freigestellte”).
    (6) BGE ist lebenslanges Bafög. Endlich ist Lebenslanges Lernen nicht nur ein politisches Motto, sondern auch praktisch durchführbar.
    (7) Wirtschaften ist ein Für-Andere-Arbeiten. Niemand hat jemals für sich selbst gearbeitet. Kein Friseur, Kein Bäcker, Kein Banker, Kein Lehrer. Alle leisten und arbeiten für andere. Nur das Einkommen bekommen Sie selbst.
    (8) Beginn der gedanklichen Trennung von Arbeit und Einkommen: Menschen streiken nicht für Arbeitsplätze, Menschen streiken für Einkommensplätze.
    (9) Betreungsgeld/Herdprämiendisku­­ssionen haben ein unbürokratisches Ende. Eine Partnerin kann sich vom tyrannischen Partner ohne Existenzangst trennen.
    (10) Menschen können endlich “Nein” sagen (können, nicht müssen).
    (11) Entwicklungshilfe als BGE zahlen hilft den Menschen direkt, nicht über den Umweg: Deutschland -> afrikanischer Diktator -> Nix mehr da.
    (12) Nicht die Verelendung ist in Deutschland das Problem sondern die Angst vor der Verelendung (!) Ein entscheidener, oft nicht beachteter psychologischer Unterschied.
    (13) BGE ist wie Streikgeld – Jeden Monat neu – Dein ganzes Leben lang.

    Provozierende Menschenbildfrage: Gönnst du auch dem bösen Nachbarn ein bedingungsloses Grundeinkommen?

    Übrigens: Die 100 ersten EinkommensEuro haben eine ganz andere existenzielle Wertigkeit als die 100 Euro sagen wir ab 10.100 Euro. Das wird selten beachtet.
    100 Euro sind eben nur mathematisch gleich 100 Euro. Aber je nachdem ob es als unterste Basis oder beim Millionär obendrauf kommt hat es eine andere relative Wertigkeit.

  11. Annette Marion

    Was ist mit der Kombination von BGE (Existenz gesichert) und Flattr als urdemokratische Internet-Bezahlmethode (Finanzierung).

    Ist doch für Künstler gar nicht schlecht oder?

  12. DerxterBK

    Es wäre schonmal ein riesen Fortschritt wenn jemand die Hauptschule abschafft! Meiner Meinung nach sollten alle bis zur zehten Klasse zur selben Schule gehen und erst dann entschieden werden wer Abi macht und wer ne Lehre. Durch die Hauptschule sind unsere Schulen in Deutschland nach unten offen. Ich bin leider auch unter die Räder dieser Maschine geraten und wurde mit einem Notendurchschnitt von 2,3 in die Hauptschule geschickt( und das von einer Mathelehrerin die die Ergebnisse ihrer Aufgaben aus dem Lehrbuch an die Tafel schreibt).

  13. Martina S.

    Das bedingungslose Grundeinkommen wird auch die restlichen Bürger zu den Piraten ziehen. Weil das BGE die soziale Innovation des 21. Jahrhunderts ist. Nach den technischen Innovationen Computer und Internet folgt jetzt der gesellschaftliche Quantensprung BGE. Er schafft einen lebenslangen existenziellen Freiheitsraum um jeden Menschen herum. Eine Art existenzieller Schutzschild der nicht durchbrochen werden kann.

    Pro BGE

  14. Buckliger

    Kreditgeld ist ein juristischer Vertrag der verhindert, dass sich jemand aus der zeitlich versetzten Gegenleistung herausstehlen kann.

    Kreditgeld ist das unsichtbare aber feste juristische Band, dass die Leistung von Heute mit der Gegenleistung von Morgen verbindet.

    Mal so als Gedankenanregung.

    mfg der Bucklige

  15. Thomas Sondowski

    Mit dem bedingungsloses Grundeinkommen hätten wir endlich das Wirtschaftsmodell das wir schon lange haben sollten, gemäß VWL/BWL Logik.

    Hier sauber nachgewiesen:

    http://www.global-change-2009.com/blog/arbeitsmarktgleichgewicht-in-abhangigkeit-vom-sozialsystem/2010/06/

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